Event

Podiumsdiskussion und Vernissage: Zwangsarbeit im Donbass 1945 – ein Tagebuch

Donnerstag, 26. September 2024, 19:00 – 22:00, Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung

„Letztlich kam mein Großvater nicht zurück, aber dieses Tagebuch schon“, resümierte der in Polen und Deutschland aufgewachsene und in Norwegen lebende Fotograf Damian Michael Heinisch.

Für seine Installation „1.-51. Tagebuch Walter Heinisch (2021)“ hat Damian Heinisch das Tagebuch seines Großvaters Walter Heinisch von Tagesanbruch bis Sonnenuntergang im Lichte der norwegischen Sonne fotografiert.

Auf dicht beschriebenen Seiten dokumentierte Walter Heinisch sein schweres Schicksal als Zwangsarbeiter. Wie er wurden rund 400.000 deutsche Zivilistinnen und Zivilisten als sogenannte „Reparationsverschleppte“ am Ende des Zweiten Weltkriegs in die östliche Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik deportiert. In den sowjetischen Arbeitslagern herrschten härteste Bedingungen, so dass nur etwa die Hälfte der Betroffenen überlebte.

Fast achtzig Jahre später reiste sein Enkel Damian Heinisch in die Ukraine, um den Spuren seines Großvaters nachzugehen. Mit einer Plattenkamera machte er Farbbilder im historischen Autochrom-Verfahren.

Installation, Landschaftsporträts und historische Dokumente sind in der neuen Galerie-Ausstellung im ersten Obergeschoss zu sehen.

Programm

Begrüßung

Dr. Gundula Bavendamm, Direktorin Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung, Berlin

Einführungsvortrag

„Deportation von schlesischen Zivilisten und Zivilistinnen in die Sowjetunion 1945“

Dr. Dmytro Myeshkov, Wissenschaftlicher Mitarbeiter Nordost-Institut,

Institut für Kultur und Geschichte der Deutschen in Nordosteuropa e. V., Lüneburg

Podiumsgespräch

Damian Michael Heinisch, Fotograf, Oslo

Moderation

Dr. Sophie-Charlotte Opitz, Kuratorin und Autorin, Hamburg

Im Anschluss laden wir Sie zu einem kleinen Empfang ein.

Zugleich besteht die Möglichkeit, die neue Galerieausstellung Zwangsarbeit im Donbass 1945 – ein Tagebuch zu besuchen.

Eintritt frei / Sprache: Deutsch

Laufzeit der Galerieausstellung 27. September 2024 bis 5. Januar 2025