Kooperationsvereinbarung mit dem künftigen dänischen Flüchtlingsmuseum FLUGT in Oksbøl
Am 11. November 2021 findet im Dokumentationszentrum die feierliche Unterzeichnung des Kooperationsvertrags zwischen dem künftigen dänischen Flüchtlingsmuseum FLUGT und dem Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung statt.
Die Kooperationsvereinbarung wird von Claus Kjeld Jensen, Direktor der Vardemuseen, und Dr. Gundula Bavendamm, Direktorin des Dokumentationszentrums Flucht, Vertreibung, Versöhnung, unterzeichnet - in Anwesenheit der dänischen Königin Margrethe II. und Kronprinz Frederik sowie von Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters und der dänischen Ministerin für Kirche und Kultur Ane Halsboe-Jørgensen.
Das Museum FLUGT wird voraussichtlich im Juli 2022 eröffnet und gehört zu dem
Verbund der Museen der dänischen Gemeine Varde. Das Museum wird die Geschichte der deutschen Flüchtlinge aus Ost-und Westpreußen, Danzig und Pommern erzählen, die im Jahre 1945 nach Dänemark kamen, und berichtet über Dänemark als Aufnahmeland.
FLUGT entsteht auf dem ehemaligen Gelände des Lagers Oksbøl, in dem zwischen 1945 und 1949 über 36.000 deutsche Flüchtlinge untergebracht waren. Es wird im einstigen Lagerhospital und einem modernen Neubau in unmittelbarer Nachbarschaft des
einstigen Lagerfriedhofs, der deutschen Kriegsgräberstätte Oksbøl eingerichtet.
Seit 2016 unterstützt neben anderen öffentlichen und privaten Förderern die Stiftung der
dänischen Königin Margrethe II. das Museumsprojekt. 2019 stellte der Deutsche
Bundestag 1,3 Millionen Baumittel für die Einrichtung in Dänemark zur Verfügung.
Seit 2018 gibt es einen intensiven fachlichen Austausch mit dem Dokumentationszentrum
Flucht, Vertreibung, Versöhnung, vor allem im Bereich der Zeitzeugenarbeit und
in der Unterstützung bei der Recherche historischer Fotos, Dokumente und
Exponate für die jeweiligen Ausstellungen der beiden Häuser.
Zwei Veranstaltungen konnten bereits 2019 gemeinsam realisiert werden: eine zur Geschichte des Lagers Oksbøl in Zusammenarbeit mit der Königlich Dänischen Botschaft in Berlin und ein gemeinsamer Workshop mit insgesamt zwölf Zeitzeuginnen und Zeitzeugen dänischer Lager.
Die Kooperationsvereinbarung sieht weitere projektbezogene Kooperationen vor, z. B. bei Tagungen, Veranstaltungen und Ausstellungen, bei denen sich thematische und zielgruppenspezifische Schnittmengen ergeben. Insbesondere in der Zeitzeugenarbeit zum Thema „Deutsche Flüchtlinge in Dänemark“ soll weiterhin intensiv zusammengearbeitet werden.